Mainland vs. Free Zone

Wenn Sie ein Unternehmen in Dubai gründen möchten, stehen Sie schnell vor einer wichtigen Entscheidung: Wählen Sie ein Mainland-Unternehmen oder gründen Sie Ihr Unternehmen in einer Free Zone? Beide Optionen bieten einzigartige Vorteile, aber auch Einschränkungen. Die richtige Wahl hängt von Ihren geschäftlichen Zielen, Ihrer Zielgruppe, der Art des Produkts oder der Dienstleistung, die Sie anbieten, und Ihrem Budget ab.

Dubai bleibt eines der attraktivsten Ziele weltweit für Unternehmer. Auch immer mehr Niederländer erwägen, in dieser dynamischen Stadt ein Unternehmen zu gründen, nicht zuletzt aufgrund der attraktiven Steuervorteile, der internationalen Lage und des unternehmerfreundlichen Klimas.

Bevor Sie jedoch beginnen können, müssen Sie eine wichtige Entscheidung treffen: Möchten Sie Ihr Unternehmen in einer sogenannten Free Zone gründen oder auf dem Mainland?

In diesem Artikel erläutern wir, was genau ein Mainland-Unternehmen ist, welche Vor- und möglichen Nachteile es hat und warum diese Unternehmensform besonders interessant für niederländische Unternehmer sein kann, die sich in Dubai niederlassen oder in den VAE-Markt expandieren möchten.

Attraktivität Dubais für Unternehmer

• Strategische Lage zwischen Europa, Asien und Afrika
• Keine Einkommensteuer für Privatpersonen
• Eine stabile Wirtschaft mit einer starken Infrastruktur
• Zugang zu lokalen und internationalen Märkten

Möchten Sie mehr über die Besteuerung in Dubai erfahren? Lesen Sie dann: Besteuerung in Dubai.

Mainland vs. Free Zone

Wenn Sie ein Unternehmen in Dubai gründen, ist die von Ihnen gewählte Struktur von enormer Bedeutung.

Die Wahl einer bestimmten Unternehmensstruktur hat direkten Einfluss auf Ihre Handelsmöglichkeiten, steuerlichen Verpflichtungen und zukünftigen Wachstumschancen.

Die Mainland-Struktur bietet beispielsweise mehr Flexibilität für Geschäfte innerhalb der VAE, während Sie mit einem Free Zone-Unternehmen oft auf internationalen Handel oder Arbeit innerhalb Ihrer spezifischen Zone beschränkt sind.

Seit 2020 dürfen ausländische Investoren auch in vielen Sektoren 100% Eigentümer ihres Mainland-Unternehmens sein. Dies war schon immer für Unternehmen in Free Zones erlaubt, ist aber heute auch für Mainland-Unternehmen möglich. Zuvor mussten 51% Ihrer Anteile immer an Ihren Local Sponsor gehen.

Der Unterschied zwischen Mainland und Free Zone ist also enorm wichtig, wenn Sie ein Unternehmen in Dubai gründen möchten.

Was ist ein Mainland-Unternehmen?

Was ist ein Mainland-Unternehmen? Ein Mainland-Unternehmen ist ein Unternehmen, das bei der Abteilung für wirtschaftliche Entwicklung (Department of Economic Development, DED) eines der Emirate, wie Dubai, registriert ist. Im Gegensatz zu Free-Zone-Unternehmen dürfen Mainland-Unternehmen in den gesamten VAE operieren, ohne geografische oder kommerzielle Einschränkungen.

Während ein Free Zone-Unternehmen normalerweise nur innerhalb der Grenzen seiner Zone oder international Geschäfte machen darf (und oft einen lokalen Agenten für den Handel innerhalb der VAE benötigt), gibt Ihnen ein Mainland-Unternehmen vollen Zugang zum lokalen Markt.

Seit der Gesetzesänderung im Jahr 2020 dürfen ausländische Unternehmer in vielen Sektoren 100% Eigentümer ihres Mainland-Unternehmens sein (dies war früher nicht der Fall, was ein großer Nachteil war). Nur strategische Sektoren wie Verteidigung und Energie erfordern noch einen lokalen Partner.

Eigenschaften eines Mainland-Unternehmens:

• Freies Geschäftemachen innerhalb aller Emirate
• Möglichkeit, mit Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten
• Unbegrenzte Anzahl von Arbeitsvisa (abhängig von Bürofläche)
• Verpflichtende Anmietung eines physischen Büros
• Unterliegt VAE-Gesetzgebung und Steuerregeln

Mainland ist besonders interessant für Unternehmer, die sich auf den lokalen Markt konzentrieren oder durch Regierungsaufträge oder großangelegte B2B-Verträge wachsen möchten.

Was ist ein Free Zone-Unternehmen?

Eine Free Zone ist ein spezielles Wirtschaftsgebiet mit eigenen Regeln, in dem ausländische Unternehmer ein Unternehmen mit 100% Eigentum von Beginn an gründen können. Dubai zählt mehr als 20 Free Zones und die VAE über 40, wobei jede Free Zone einen eigenen Fokus und eine sektorale Spezialisierung hat (wie Technologie, Medien, Gesundheitswesen oder Logistik).

Eigenschaften einer Free Zone-Gesellschaft:

• 100% ausländisches Eigentum ohne lokalen Sponsor
• Schnellere und einfachere Gründung
• Steuerliche Vorteile wie Befreiung von Gewinnsteuer und Einfuhrzöllen
• Möglichkeit für virtuelle oder geteilte Büroflächen
• Begrenzter Zugang zum VAE-Markt (Handel innerhalb der VAE erfordert lokalen Vermittler)
• Beschränkt auf die Free Zone
• Free Zone oft auf einen bestimmten Sektor ausgerichtet, wodurch man direkt viele Ressourcen und Netzwerke für den Unternehmenserfolg hat.

Free Zones sind ideal für internationalen Handel, E-Commerce, Beratung oder Unternehmen, die keine physische Präsenz in Dubai benötigen.

In einem anderen Artikel gehen wir noch tiefer auf Free Zone-Unternehmen ein. Lesen Sie dazu: Free Zones in Dubai.

Der Unterschied in Kürze:

• Mainland: Zugang zum gesamten VAE-Markt, einschließlich öffentlicher Aufträge. Seit 2020 in vielen Sektoren 100% ausländisches Eigentum erlaubt.
• Free Zone: Vollständiges Eigentum möglich, jedoch mit geografischen und kommerziellen Einschränkungen innerhalb der VAE. Für Geschäfte in den VAE ist stets ein Agent erforderlich.

Vorteile einer Mainland-Gesellschaft

Die Gründung einer Mainland-Gesellschaft bringt verschiedene wichtige Vorteile mit sich, insbesondere seit der Liberalisierung des Eigentumsrechts im Jahr 2020.

1. Freie Geschäftstätigkeit in den gesamten VAE

Einer der größten Vorteile einer Mainland-Struktur ist die völlige Freiheit, in allen Emiraten Handel zu treiben. Sie benötigen also keine Vermittler, um Kunden in beispielsweise Abu Dhabi, Sharjah oder Dubai zu bedienen. Zwar haben Sie oft mit einem lokalen Sponsor zu tun, dieser steht jedoch grundsätzlich auf Ihrer Seite und kann somit als reiner Vorteil betrachtet werden.

2. 100% ausländisches Eigentum in vielen Sektoren

Früher war ein lokaler Sponsor (mit 51% Eigentum) obligatorisch. Seit der Gesetzesänderung im Jahr 2020 dürfen ausländische Unternehmer in mehr als 1000 Geschäftsaktivitäten vollständige Eigentümer ihres Unternehmens sein, auch im Mainland-Bereich. Nur in einigen ’sensiblen‘ Sektoren wie Verteidigung und Energie ist noch ein lokaler Partner erforderlich.

3. Zugang zu staatlichen Projekten

Im Gegensatz zu Free Zone-Unternehmen dürfen Mainland-Unternehmen sich um öffentliche Aufträge bewerben. Dies eröffnet die Tür zu lukrativen Projekten unter anderem in den Bereichen Infrastruktur, Gesundheitswesen und Beratung.

4. Unbegrenzte Anzahl von Visa

Als Mainland-Unternehmen haben Sie auch einen Vorteil bei der Anzahl der Visa, die Sie beantragen können. Während Free Zone-Unternehmen oft ein begrenztes Visumkontingent haben (oft 1 bis 5), können Mainland-Unternehmen grundsätzlich eine unbegrenzte Anzahl von Arbeitsvisa beantragen. Die einzige Voraussetzung ist ausreichend Bürofläche, da die Anzahl der Visa an die Anzahl der Quadratmeter gekoppelt ist, die Sie mieten.

Möchten Sie mehr über Visa in Dubai lesen? Lesen Sie dann: Visum in Dubai.

Einschränkungen und Beachtenswertes

Obwohl ein Mainland-Unternehmen viele Vorteile bietet, gibt es auch wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass Sie sich dieser im Voraus bewusst sind, damit Sie während oder nach dem Gründungsprozess Ihres Unternehmens keine Überraschungen erleben.

Gründungskosten Free Zone vs. Mainland

Was ist der Unterschied in den Gründungskosten zwischen Free Zone und Mainland? Die Gründung eines Mainland-Unternehmens ist in der Regel teurer als die Gründung in einer Free Zone. Hierbei sind folgende Kosten zu bedenken:

• Physische Büromiete (obligatorisch)
• DED-Lizenz und zugehörige Gebühren
• Notarielle Dokumente
• Lokale Versicherungen
• Kautionen für Visa

Dem steht gegenüber, dass Sie viel mehr Freiheit in Ihrer Geschäftsführung haben und Zugang zum gesamten VAE-Markt erhalten.

Steuerliche Verpflichtungen

Seit der Einführung der Körperschaftssteuer im Juni 2023 gilt ein Steuersatz von 9% auf den Gewinn von Unternehmen über AED 375.000 (etwa € 95.000). Dies gilt auch für Mainland-Unternehmen. Darüber hinaus gilt für Unternehmen mit einem Jahresumsatz über AED 375.000 eine obligatorische Mehrwertsteuerregistrierung (5%).

Obligatorische physische Bürofläche

Ein virtuelles Büro oder ein Co-Working-Space ist bei Mainland-Unternehmen in der Regel nicht zulässig. Sie müssen eine physische Adresse haben, und die Größe dieser Bürofläche bestimmt mit, wie viele Arbeitsvisa Sie beantragen dürfen. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu Free Zone-Unternehmen, wo oft flexible Bürolösungen erlaubt sind.

Wer sollte sich für eine Mainland-Struktur entscheiden?

Ein Mainland-Unternehmen ist nicht für jeden die beste Wahl. Die Vorteile kommen insbesondere Unternehmern zugute, die auf dem lokalen Markt aktiv sein oder in größerem Maßstab expandieren möchten.

Geeignet für:

• Einzelhandel oder Gastronomie
  Wenn Sie ein physisches Geschäft, Café oder Restaurant eröffnen möchten, ist in der Regel eine Mainland-Lizenz erforderlich, da ein Free Zone-Unternehmen nicht frei in den VAE handeln darf. Free Zones gestatten diese Art von Aktivitäten oft nicht.
• Beratung und Dienstleistungen für lokale Unternehmen
  Wenn sich Ihre Kunden innerhalb der VAE befinden, beispielsweise in Bereichen wie Rechtsdienstleistungen, IT-Beratung oder Schulungen, bietet die Mainland-Struktur direkten Zugang zu diesem Markt.
• Bau- und Infrastrukturunternehmen
  Unternehmen im Bau-, Ingenieur- oder Wartungsbereich arbeiten häufig über Ausschreibungen von Regierungsbehörden oder großen lokalen Kunden. Hierfür ist eine Mainland-Registrierung erforderlich.
• Arbeitsintensive Unternehmen
  Denken Sie an Logistik, Reinigungsdienste oder Transport. Diese Unternehmen profitieren von der unbegrenzten Visa-Option, die nur bei Mainland-Unternehmen verfügbar ist.